Einhaltung der Baumschutzvorschriften auf Baustellen

Die gesetzlichen Vorgaben

Baumschutz auf Baustellen

Gesetzliche Regelungen

Bauunternehmen sind gesetzlich verpflichtet, Bäume in der Umgebung ihrer Baustelle zu schützen. Dabei muss mindestens die DIN 18920 Schutz von Bäumen bei Baumaßnahmen eingehalten werden.

Baumschutz auf Baustellen wird in den Satzungen von Ländern, Kommunen und Gemeinden geregelt.

Grundlage dieser Satzungen sind unter anderem

  • DIN 18920 (Schutz von Bäumen, Pflanzenbeständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen) und
  • RAS-LP4 (Richtlinien für die Anlage von Straßen. Teil: Landschaftspflege, Abschnitt 4: Schutz von Bäumen).

Wir haben Ihnen die wichtigsten Kriterien, die Sie bei Ihrer Baustellenplanung bedenken müssen, zusammengestellt:

  • Baumschutz in der Planungsphase

    Baumschutz in der Planungsphase

    Idealerweise werden die Schutzmaßnahmen für Bäume auf Baustellen bereits in der Planungsphase erörtert und entsprechend ausgeschrieben. Dies kann beispielsweise durch Einbeziehung eines Baumgutachters oder Fachgutachters erfolgen.

  • Was muss geschützt werden?

    Was muss geschützt werden?

    Das Lebewesen Baum besteht nicht nur aus den oberirdischen Teilen, also Stamm und belaubter Krone, sondern aus einem mindestens ebensogroßen unterirdischen Wurzelbereich. Alle Teile des Baumes müssen auf Baustellen geschützt werden. Um sich ein Bild davon zu machen, wie groß der unterirdische Teil eines Baumes ist, gilt die Faustregel der Kronentraufe (nächster Punkt).

  • Der Traufbereich eines Baumes

    Der Traufbereich eines Baumes

    Unter Kronentraufe versteht man die Ausmaße des Bodens, der von der Baumkrone überstanden ist. Diese Fläche plus ca. 1,5 Meter ist in etwa so groß wie der Wurzelbereich des Baumes. Der gesamte so errechnete Bereich ist bei Baumaßnahmen zu schützen.

  • Schutz der Baumkrone

    Schutz der Baumkrone

    Damit die Baumkrone auf Baustellen nicht beschädigt wird, gilt es vor allem,  die Schwenkbereiche von Kränen zu berechnen. Ebenso darf der Bereich der Kronentraufe nicht befahren werden. Insbesondere das Befahren der Baustelle mit LKW und Fahrzeugen mit hohen Aufbauten ist zu regeln.

  • Schutz des Baumstamms

    Schutz des Baumstamms

    Dem Stammschutz auf Baustellen sollte besondere Sorgfalt zukommen, denn Verletzungen des Baumstamms können schlimmstenfalls das Absterben des ganzen Baumes zur Folge haben.

    Der Stamm benötigt einen sehr widerstandsfähigen Schutz, welcher auch starken Stößen und Schrammen standhält, stabil angebracht werden kann und vor allem auch selbst keine Verletzungen am Stamm verursacht. Er muss also nach innen gut abgefedert sein.

     

  • Schutz des Wurzelbereichs

    Schutz des Wurzelbereichs

    Auch wenn die oberirdischen Teile eines Baumes vollkommen intakt sind, kann eine Schädigung des Wurzelbereichs den ganzen Baum zum Absterben bringen.
    Im Idealfall wird ein Schutzzaun errichtet, der im Abstand von Kronentraufe + 1,5m rings um den Baum herum aufgestellt wird.

    Für diesen Bereich gilt:

    • Hier dürfen keine Grabungen stattfinden.
    • Es darf in diesem Bereich kein Material abgestellt werden. Vor allem dürfen keine Schadstoffe gelagert werden, bei denen Auswaschungen durch Regen ins Erdreich eindringen oder beschädigte Behälter den Boden mit Schadstoffen kontaminieren können. Auch leichte und ungefährliche Materialien schirmen das Erdreich rund um den Baum vor Regen ab, so dass der Baum nicht mehr genügend Wasser bekommt.
    • Es dürfen weder Fahrzeuge durch diesen Bereich fahren, noch schwere Maschinen oder Materialen abgestellt werden. Beides würde den Boden verdichten. Verdichtetes Erdreich führt dazu, dass der Baum nicht mehr genügend Wasser bekommt und langsam abstirbt.

    Durch Errichten eines soliden Schutzzaunes werden all diese Gefahren für den Baum vermieden.

    Wir arbeiten mit starken Partnern: Die Firma Volkmann Strassen- und Verkehrstechnik bietet Ihnen den professionellen Einsatz eines Wurzelradars, um Wurzeln im Baustellenbereich beschädigungsfrei zu orten.

  • Enge Baustellen

    Enge Baustellen

    Sehr häufig bieten Baustellen nicht genügend Platz, um den gesamten Traufbereich von Bäumen zu schützen. In dem Fall können angepasste Maßnahmen ergriffen werden. Beispielsweise kann der Zaun näher am Stamm errichtet werden. Der Schutzzaun steht dann im Wurzelbereich.

    Sollte kein Platz für die Errichtung eines Zaunes sein, muss im Mindesten der Stamm mit einem Stammschutz (Baumschutzmanschette) geschützt werden. 

    Dennoch ist der Wurzelbereich + 1,5m vor Verdichtung zu schützen. Hierfür können Lastverteilplatten (Baggermatratzen) ausgelegt werden, oder auch Metallplatten auf einen Kies/Schotterbett. Es ist jedoch in jedem Fall jedoch darauf zu achten, dass der Boden noch "atmen" und Regenwasser eindringen kann.

     

  • Eingriffe im Wurzelbereich

    Eingriffe im Wurzelbereich

    Sind aufgrund der baulichen Maßnahmen Eingriffe im Wurzelbereich notwendig, so sollte dies unter behördlicher und fachgutachterlicher Begleitung geschehen.

    Als Faustformel kann gesagt werden, dass das durchtrennen von Wurzeln mit mehr als 2 cm Durchmesser anzeigepflichtig ist. Zum Schutz des Baumes kann vor Beginn der eigentlichen Baumaßnahme ein Wurzelvorhang angelegt werden.

    Ein Wurzelvorhang ist eine verrottbare, wasser- und luftdurchlässige Schalung, die um den freigelegten Wurzelbereich herum angebracht wird. Sie verhindert die Erosion des Erdreichs, in dem der Baum wurzelt und schützt vor unnötigen weiteren Wurzelverletzungen.

     

  • Die Realität beim Baumschutz auf Baustellen

    Die Realität beim Baumschutz auf Baustellen

    Das hört sich alles sehr gut und sinnvoll an. Bäume sind ein wertvolles Gut. Die Realität auf Baustellen sieht aber leider oft ganz anders aus. Es ist nicht genügend Platz für den Baumschutz da, es herrschen allgemein beengte Verhältnisse und es ist zu wenig Personal da, um aufwändige Baumschutzzäune aus vorhandenen Materialien zu bauen.

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Tel.: 038224/446081

Benno Baumschutz GbR
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